Vom Rollstuhlbasketball zur Dartscheibe – wie kam es zu diesem sportlichen Richtungswechsel?
Ich habe früher in der höchsten Amateurliga im Rollstuhlbasketball gespielt und war auch als Trainer aktiv. Aber irgendwann hat mein Körper einfach nicht mehr mitgemacht und ich musste aufhören. Statt selbst aktiv zu sein habe ich dann Rollisport kommentiert und bin auf einer Veranstaltung zufällig mit Paradarts in Kontakt gekommen.
Was hat dich gerade an Paradarts begeistert?
Nach fünf Jahren ohne Sport hatte ich wieder den Wunsch, aktiver zu sein – nicht nur körperlich, sondern auch sozial. Ich wollte unter Leute kommen. Paradarts hat mir genau das ermöglicht. Und das Schöne ist: Ich habe nicht nur neue Menschen kennengelernt, sondern auch alte Bekannte aus der Rollisportszene wiedergetroffen, die inzwischen selbst Darts spielen.
Welche Herausforderungen bringt deine körperliche Situation mit sich – und wie gehst du damit um?
Ich lebe mit spastischer Cerebralparese. Dadurch sind nicht nur meine Beine gelähmt, sondern auch meine Arme und Hände betroffen. Ich kann meinen Arm zum Beispiel nicht ganz strecken, und mir fehlt das dreidimensionale Sehen. Ich sehe diese Herausforderungen als meine persönliche Chinesische Mauer und arbeite jeden Tag daran, sie ein Stück weiter zu überwinden.
Wie unterscheidet sich Paradarts vom klassischen Dartsport?
Die Grundregeln sind identisch – die Entfernung zur Scheibe bleibt gleich, nur die Höhe variiert: Für Rollifahrer beträgt sie 1,37 Meter, im Stehen 1,73 Meter. Auch die Spielweise ist anders. Während Spieler ohne Handicap oft mit 24 oder 27 Würfen auskommen, sind es bei uns eher 45. Die Wurfgeschwindigkeit ist anders, die Spieldauer länger – körperlich ist das ein ganz eigener Kraftakt.
Du hast dich für die Deutschen Paradartsmeisterschaften qualifiziert – wie fühlt sich das an?
Es ist mein zweites Mal, und es ist jedes Mal wieder etwas Besonderes. Gerade weil ich mich als Anfänger sehe, sind solche Erfolge nicht selbstverständlich. Ich habe sogar angefangen, international zu spielen – zuletzt war ich bei den Denmark Open dabei. Das war eine große Herausforderung, aber Ziele sind wichtig, gerade im Sport.
Wie kam die Zusammenarbeit mit ELTEN zustande?
Ich habe gesehen, dass ELTEN viel im Dartsport macht – das hat mich neugierig gemacht und ich habe einfach mal Kontakt aufgenommen. Heute trage ich euer Logo auf meinem Shirt und eure Schuhe bei meinen Spielen. In der lokalen Presse werde ich regelmäßig erwähnt – das zeigt anderen Sportlern mit Handicap: Unterstützung ist möglich, wenn man dranbleibt.
Was bedeutet dir die Unterstützung durch einen Sponsor wie ELTEN?
Im Behindertensport ist jede Form der Unterstützung Gold wert. Jeder Sponsor ist ein wichtiges Puzzleteil, um durch die Saison zu kommen. Die Kosten summieren sich schnell – da sind ein paar tausend Euro nichts Ungewöhnliches. Dass ich ELTEN als Sponsor habe, beeindruckt auch viele – gerade weil ihr im Dartsport so aktiv seid und beispielsweise auch Florian Hempel unterstützt.
Du hast besondere Anforderungen an deine Schuhe – wie helfen dir die ELTEN-Schuhe dabei?
Meine Füße sind künstlich festgestellt, damit ich stehen kann – aber rund 90 Prozent meines Tages sitze ich im Rollstuhl. Damit ich überhaupt einen Schuh anziehen kann, muss der Einstieg weit sein. Der ELTEN Luan erfüllt diese Anforderung perfekt. Er ist stabil, hat genug Platz, und ich bekomme ihn inzwischen sogar ohne Schuhanzieher an. Und ganz wichtig: Er entspricht den Darts-Bekleidungsregeln – schwarz mit schwarzer Sohle, aber mit kleinen Farbakzenten, die okay sind. Sogar mein Name steht drauf.
Was ist dein nächstes Ziel im Paradarts?
Ich möchte konstanter werden – die kleinen Felder regelmäßig treffen. Meine ersten Würfe haben es kaum bis zur Scheibe geschafft. Heute ist die Herausforderung eher Präzision als Kraft.