Bauteilschutz durch Schuhe mit ESD
In elektronisch sensiblen Arbeitsbereichen ist es deshalb notwendig, die elektrostatische Aufladung von Menschen und Gegenständen so weit wie möglich zu vermeiden, um Schäden an den empfindlichen Bauteilen vorzubeugen. Hier steht also tatsächlich der Schutz der Bauteile vor Berührung durch den elektrostatisch geladenen Körper eines Menschen im Vordergrund. Denn dieser besteht zu rund 70 Prozent aus Wasser und ist daher optimaler Speicher für elektrostatische Ladungen. Also ist Erdung nötig. Diese Erdung erfolgt teils mittels Antistatikbänder, die am Armgelenk angebracht werden. In Elektrostatisch gefährdeten Bereichen (EGB-Bereich) sind teils auch geerdete Arbeitsplätze, Stühle und Böden vorhanden. Und nicht zuletzt ist eine Erdung mittels ESD-Schuh auf ableitfähigen Böden ein probates Mittel, statische Aufladungen des Menschen kontrolliert abzuleiten.
Dazu muss der Schuhunterbau eine Ableitung der statischen Elektrizität gewährleisten. Nach der Norm DIN EN 61340-5-1 (VDE0300-5-1):2017-07, in der die Anforderungen für den Schutz von elektronischen Bauelementen gegen elektrostatische Phänomene definiert sind, soll der elektrische Widerstand bei der Prüfung des Systems Mensch/Schuhwerk kleiner als 108 Ohm sein, also weniger als 100 Megaohm betragen. Der Widerstand aller ELTEN ESD-Schuhe liegt zudem weiterhin unter 35 MΩ wie vor der Revision dieser Norm im Jahre 2017 empfohlen. Um diese Ableitfähigkeit zu erreichen wird etwa der Laufsohle, die meist aus Polyurethan (PU), Thermoplastisches Polyurethan (TPU), Gummi oder einer Kombination der Materialien bei mehrschichtigen Laufsohlen gefertigt ist, ein spezielles Antistatikum zugegeben. Auch die in ESD-Schuhen verwendeten Einlegesohlen, Kleber und Garne müssen besondere antistatische Eigenschaften haben.
Klingt kompliziert, nicht wahr? Daher findet ihr unten links zum besseren Verständnis eine Grafik, bei der wir uns auf den mittleren Teil konzentrieren: Der gelb unterlegte Teil der Grafik zeigt den beschriebenen ESD-Bereich. Der mit grünen Pfeilen gekennzeichnete Bereich in der Mitte der Grafik bezieht sich auf antistatische Sicherheitsschuhe nach EN ISO 20345. Bei Sicherheitsschuhen gehören die antistatischen Eigenschaften bereits ab der Schutzklasse S1 zu den Grundanforderungen. Hiermit soll zum Beispiel eine elektrostatische Aufladung durch Ableiten der elektrischen Ladungen weitestgehend verhindert werden, Ein Schuh ist antistatisch, wenn sich der gemessene Durchgangswiderstand im Bereich zwischen 105 und 109 befindet. Einen Schutz hochempfindlicher Bauteile gewähren jedoch nur ESD-geprüfte Schuhe, die das gelbe ESD-Zeichen tragen. Für den Hinterkopf: Jeder ESD-Schuh ist somit antistatisch, aber nicht jeder antistatische Schuh ist auch ESD-fähig.