„Zwei Schreiner in Tansania brauchen Sicherheitsschuhe. Könnt Ihr da helfen?“ Mit dieser Frage hat sich die ehemalige Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks an ELTEN gewandt. Als Schirmherrin des Gelderner Vereins „Amani Kinderdorf e.V.“ hat sie im Frühjahr die ostafrikanischen Projekte des Vereins besucht und gesehen, mit welchem Schuhwerk die beiden Schreiner dort arbeiten. „Die brauchen dringend vernünftige und sichere Arbeitsschuhe“, stellte Hendricks schnell fest. Da mussten wir nicht lange überlegen und haben außerdem zwei deutsche Schreinergesellen zur Fußvermessung in den Uedemer ELTEN Store eingeladen, die für ein freiwilliges internationales Jahr im Rahmen des Förderprogramms „weltwärts“ nach Tansania reisen.
Sören Kahl aus Braunschweig und Felix Grolik aus Augsburg wollen insgesamt 13 Monate in Ostafrika verbringen. Gemeinsam mit den beiden einheimischen Schreinern werden sie dann vor Ort Türen, Fenster und Schulbänke für die beiden Kinderdörfer sowie örtliche Schulen bauen und sanieren. Qualitativ hochwertige, passende und bequeme Sicherheitsschuhe sind in dieser Zeit extrem wichtig. Denn Fußschutz in der tansanischen Provinz Iringa zu kaufen, ist nahezu unmöglich. „Auch Freizeitschuhe gibt es dort nur als Secondhand-Artikel auf den Märkten“, weiß Marlies Deutskens, Vorstands- und Gründungsmitglied von „Amani Kinderdorf e.V.“.
Daher lässt Kathrin Boßmann-van Husen, Mitarbeiterin im ELTEN Store, auch kein „ein bisschen drückt es, aber das wird schon gehen“ gelten. Ein absolut druckfreier Schuh muss her, damit Felix Grolik sein Jahr Tansania blasenfrei genießen kann. „Ich hab diese eine Stelle am Fuß, an der eigentlich jeder Schuh ein bisschen drückt“, sagt er. Dazu hat die Fußvermessung ergeben, dass er eher breite Füße hat. Erfolgsmodell MADDOX black-red Low ESD S3S, den sich Sören Kahl ausgesucht hat, kommt für ihn aufgrund der recht schmalen Passform also nicht infrage. Auch die weite MADDOX-Version sowie Ergo-Active-Modell WILLIAM blue Low ESD S1PS ärgern ihn an besagter Stelle. Die Modelle der Reihe Ergo-Active gibt es in drei unterschiedlichen Weiten.
Zeit für den Wunderschuh
„Jetzt hole ich unseren Wunderschuh“, sagt Boßmann-van Husen. Kurze Zeit später kommt sie mit Modell DIALUTION Low ESD S3 zurück und zaubert Felix Grolik zum ersten Mal bei der Anprobe ein Lächeln ins Gesicht. In diesem Schuh drückt nichts. Schließlich ist der DIALUTION ursprünglich als Sicherheitsschuh für Diabetiker und Menschen mit Vorfußdeformitäten entwickelt worden.
„Wir verkaufen den aber auch oft an Menschen, die schnell Blasen bekommen oder häufig unter Druckstellen in Schuhen leiden“, weiß Boßmann-van Husen. Der DUALUTION bietet viel Platz und ist mit einem weichen, waschbaren Innenschuh ausgestattet. Das Obermaterial aus Cordura ist zudem heiß verformbar und kann den individuellen Bedürfnissen des Trägers leicht angepasst werden.
Felix Grolik reicht der Sicherheitsschuh ohne Anpassung. „Der ist echt bequem“, sagt er. Der 22-Jährige hat von seinem Berufsschullehrer von der Möglichkeit erfahren, als Schreinergeselle für den Gelderner Verein in Tansania zu arbeiten. „Mich reizt vor allem das komplett andere Umfeld. Ein Jahr im Ausland zu verbringen und dort in meinem erlernten Beruf zu arbeiten und den Menschen dort auch das ein oder andere zu zeigen, ist etwas Besonderes“, so Grolik. In Deutschland sei der Schreinerberuf ja technologisch sehr weit fortgeschritten. „Ich freue mich drauf, in Tansania mit einfacheren Mitteln zu arbeiten.“
Gemeinsam mit den beiden Schreinergesellen reisen noch fünf Abiturientinnen für „Amani Kinderdorf e.V.“ nach Tansania. Sie arbeiten dort in ihrem freiwilligen Jahr als Helferinnen in den Kinderdörfern oder als Assistenzlehrerinnen an den örtlichen Schulen. „Für die Arbeit in den Kinderdörfern und Schulen bewerben sich in erster Linie Abiturenten bei uns. Dabei steht das freiwillige internationale Jahr über die Initiative weltwärts allen jungen Erwachsenen von 18 bis 28 Jahren offen“, sagt Marlies Deutskens.
Zeit für Impfungen und Visa
Wichtig seien sehr gute Englischkenntnisse, die Fähigkeit, Englisch, Mathematik, Naturwissenschaften und/oder den Umgang mit dem Computer zu vermitteln und möglichst Erfahrung im Unterrichten. Außerdem ist eine Grundimmunisierung wichtig. Hinzu kommen Impfungen gegen Hepatitis A, Tollwut, Typhus und – je nach Reiseweg – Gelbfieber. „Wir wählen die Bewerber schon im Dezember aus, damit noch genügend Zeit für die Impfungen und die Beantragung des nötigen Visums bleibt“, erklärt Deutskens.
Besuch aus der Heimat
Während des Tansania-Aufenthaltes dürfen die Freiwilligen auch Besuch aus der Heimat empfangen. „Damit haben wir sehr positive Erfahrungen gemacht, weil dann viel mehr Verständnis für das Erlebte da ist“, sagt Deutskens. Sören Kahl und Felix Grolik haben sich jedoch gegen Besuch aus Deutschland entschieden – auch aus Angst vor Heimweh. Ihre Freundinnen werden sie 13 Monate lang nicht sehen. „Das wird schon gehen“, ist Kahl zuversichtlich. Und auch, wenn das Herz vielleicht ein bisschen schmerzt – die Füße werden es dank der Sicherheitsschuhe von ELTEN nicht tun.