Blasen an den Füßen? So beugt ihr ihnen vor!
Kaum habt ihr eure neuen Sicherheitsschuhe acht Stunden am Tag im Einsatz und führt ein und dieselbe Bewegung mehrmals hintereinander aus, sind Blasen an den Füßen nicht weit. Vor allem Tätigkeiten, bei denen ihr viel auf den Beinen seid, können schnell zur Blasenbildung führen. Wenn Schuhe und Socken durch Regen, Schnee oder Reif nass geworden sind, sind Blasen an den Füßen vorprogrammiert. Gleiches gilt bei einer Veränderung des Obermaterials der Schuhe durch Wärme oder Kälte. Dabei sind Blasen nicht nur schmerzhaft und nervig, sondern auch ein Einfallstor für Keime! Wir haben für euch sechs praktische Tipps und Tricks zusammengefasst, mit denen ihr schmerzenden Druckstellen und Blasen an den Füßen gezielt vorbeugen könnt.
Wann entstehen Blasen?
Blasen sind mit Flüssigkeit gefüllte Hautverletzungen, die durch Druckeinwirkung oder Reibung entstehen. Eine Blase kündigt sich meist durch eine Druckstelle an und entwickelt sich dann von einer Flüssigkeits- zu einer Blutblase. Auch wenn Blasen vielen als kleine „Wehwehchen“ erscheinen, sind die lästigen Begleiter jedoch ernst zu nehmende Verletzungen, die große Schmerzen herbeiführen können. Während sie sehr schnell entstehen, kann es mehrere Tage dauern, bis sie richtig abgeheilt sind. Die Heilung einer Blase am Fuß dauert im Durchschnitt eine Woche.
Der Zyklus einer Blase
Blasen durchlaufen dabei in der Regel fünf Phasen:
- Wundlaufen: Durch Druck, Wärme, Feuchtigkeit und Reibung ist die Haut gerötet und gereizt.
- Blasenbildung: Eine Blase entsteht, wenn sich die oberste Hautschicht von der darunterliegenden löst. Der Hohlraum dazwischen füllt sich mit Flüssigkeit.
- Offene Wunde: Wird die Blase aufgescheuert, bildet sich eine offene Wunde, die sich entzünden kann.
- Verkrustung: Wenn die Wunde austrocknet, bildet sich eine Kruste, die die Bildung neuer Hautzellen hemmt. Die Wunde heilt daher nur langsam ab.
- Heilung: Neues Gewebe bildet sich, die Wunde ist völlig abgeheilt.
Wie ihr euch vor Blasen schützt!
Tipp 1: Passendes Schuhwerk wählen
Wählt zum Schutz vor Blasen Sicherheitsschuhe, die für euch bequem sind. Achtet darauf, dass sie nicht drücken und eure Zehen – vor allem die Großzehe und die Zehe daneben – nicht einengen. Die Zehen sollten auch nicht von den Seiten zusammengedrängt werden. Ebenso können zu große Schuhe zu Blasen führen, wenn ihr beim Gehen immer wieder aus dem Fersenbereich herausrutscht. Lauft eure Sicherheitsschuhe deshalb am besten im Alltag ein und achtet darauf, dass sie gut passen.
Ihr möchtet eure Schuhe nachträglich bequemer oder passender machen, zum Beispiel mithilfe einer neuen Einlage? Dann haben wir einen wichtigen Hinweis für euch: Aus rechtlicher Hinsicht dürfen Sicherheitsschuhe in ihrer besonderen Konstruktion und ihren Sicherheitsmerkmalen nicht ohne Weiteres verändert werden. Dementsprechend dürfen auch nicht beliebige Einlagen eingesetzt werden, weil der Schuh dadurch technisch verändert wird und nicht mehr dem baumustergeprüften Zustand entspricht.
Als korrekte Möglichkeit, Sicherheitsschuhe bequemer zu machen, ist nur eine professionelle, orthopädische Anpassung zulässig. Schaut zum Beispiel mal bei unseren semi-orthopädischen Einlagen wie der SensiCare Medium vorbei. Unser Einlegesohlenkonzept bietet wohltuende Entlastung für Füße, die berufsbedingt im Dauereinsatz sind. Unter Umständen müssen die Sicherheitsschuhe außerdem orthopädisch individuell auf eure Füße angepasst werden, wobei jedoch rechtliche Bedingungen zu beachten sind. Weitere Infos findet euer Orthopädieschuhmacher in unserem Ortho-Flyer.
Tipp 2: Auf die Socke kommt es an
Neben der Wahl eines passenden Arbeitsschuhs kommt auch den darunter getragenen Socken eine große Bedeutung zu. Ja, ihr habt richtig gehört! Nur mit geeigneten Sockenmodellen wird ein Höchstmaß an Tragekomfort erreicht. Auch hier solltet ihr eine gut sitzende Größe wählen. Socken sollten immer gut am Fuß anliegen, ohne ihn einzuschnüren. Zu große Socken erzeugen zudem wunde Stellen und können so eure weitere Arbeit behindern. Darüber hinaus sollte ein hautfreundliches Textilmaterial verwendet werden, welches atmungsaktiv ist.
Atmungsaktive Arbeitssocken für den Winter sind zum Beispiel unsere Thermo Socks. Sie sorgen für warme, trockene Füße – auch an kalten Tagen. Für Tätigkeiten mit wiederkehrenden Belastungen bestimmter Fußregionen bietet sich auch die Anschaffung von Socken mit speziellen Verstärkungen an. Diese können direkt an den empfindlichen Stellen eingesetzt werden und erhöhen so enorm den Tragekomfort. Socken mit anatomisch geformtem Fußbett sind beispielsweise unsere Perfect Fit Socks. Abgestimmt auf den rechten und linken Fuß gewähren sie eine optimale Passform. Und auch die bereits genannten Thermo Socks verfügen über eine Fersen-, Spitzen- und Sohlenverstärkung.
Tipp 3: Füße warm und trocken halten
Während eines langen Arbeitstags solltet ihr außerdem darauf achten, dass eure Füße weder nass noch feucht werden. Nasse oder feuchte Haut bildet leicht Druckstellen und der salzige Fußschweiß macht geplatzte Blasen besonders unangenehm. Achtet deshalb darauf, atmungsaktive Schuhe und Socken zu verwenden und eure Füße somit jederzeit warm und trocken zu halten.
Tipp 4: Ein Fußbad nehmen und die Füße pflegen
Als Hausmittel hilft vor einer größeren Belastung ein kaltes Fußbad, sodass sich die Haut straffen kann und die Durchblutung angeregt wird. Wenn die Wärme durch den Kreislauf gut abtransportiert wird, schwitzen die Füße weniger. Zudem ist es wichtig, dass ihr eure Füße nach einem langen Tag ordentlich pflegt – wie auch die Pflege des Schuhwerks immer gewährleistet sein sollte. Vorsichtig solltet ihr bei chemischen Fußpflegemitteln wie Fußpuder sein. Lange galt Fußpuder als Wundermittel zur Vorbeugung von Blasen. Viele Menschen vertragen es aber nicht und die Wirkung ist ebenfalls umstritten.
Tipp 5: Blasenpflaster oder Tape auf die Druckstelle kleben
Leider lassen sich Druckstellen, vor allem bei neuen Schuhen, nie ganz vermeiden. Bis der Schuh eingetragen ist und sich an die Füße angepasst hat, kann es schnell zu Druckstellen kommen. Ohne richtige Behandlung werden diese schnell zur Blase. Eine Druckstelle ist bereits schmerzhaft oder gereizt, und oftmals ist die Haut dort rötlich eingefärbt. Treten Druckstellen auf, solltet ihr sie deshalb sofort mit einem speziellen Blasenpflaster oder einem Stück Tape abdecken. Bei speziellen Blasenpflastern ist die Polsterung dicker als bei einem normalen Pflaster. Das mindert den Druck durch die Sicherheitsschuhe.
Ein Blasenpflaster verklebt auch nicht mit der Wunde, wenn die Blase schon offen ist. Es sollte allerdings häufiger gewechselt werden, am besten ein- bis zweimal täglich. Sonst bildet sich eine Schicht aus Wundsekret und Keimen. Viele Schutzpflaster lassen sich so präzise zuschneiden, dass sie Blasen gezielt vorbeugen und nicht einmal in offenen Sicherheitssandalen wie dem PURE Easy ESD S1 auffallen.
Tipp 6: Blasen nicht auf der Arbeit öffnen (ganz wichtig!)
Auf jeden Fall solltet ihr davon absehen, eine Blase ohne medizinische Ausstattung oder ärztlichen Rat mutwillig auf der Arbeit zu öffnen. In Blasen sammelt sich Blasenflüssigkeit, eventuell auch Blut. Solange die Haut über der Blase intakt ist, können keine Keime in den Körper eindringen. Zwar kann nach dem Öffnen die Wundflüssigkeit austreten und das Druckgefühl schwindet. Andererseits wird die Blase so zur offenen Wunde – und damit zum Einfallstor für Keime. Nur wenn Wundversorgung und Desinfektion sichergestellt sind, ist ein Öffnen der Blase ratsam. Ob die Verletzung mit oder ohne Öffnung besser heilt – darüber sind sich auch Ärzte und Wundexperten uneinig.