HYDROLYSE: WARUM LÖST SICH MEINE SCHUHSOHLE AUF?
Es ist ein durchaus bekanntes Phänomen – und eine Frage, die schon mal auftaucht: Warum löst sich die Sohle von meinen Sicherheitsschuhen auf? Und was kann ich dagegen tun? So viel vorweg: Der Grund für ein eventuelles Auflösen der Schuhsohle heißt Hydrolyse und ist ein natürlicher Zersetzungsprozess, der die Sohle mit der Zeit porös werden lässt. Wir möchten der Sache aber genauer auf den Grund gehen und auch ein paar nützliche Tipps zum richtigen Umgang mit Sicherheitsschuhen geben. Aber eins nach dem anderen…
Sehr langsamer Zersetzungsprozess
Im Normalfall werden Schuhträger nicht mit dem Zerfall des Laufsohlenmaterials konfrontiert. Denn der Vorgang der Hydrolyse geht sehr langsam vonstatten und tritt, wenn überhaupt, erst nach Jahren auf. Für die Personen, bei denen sich dann aber das Material der Laufsohlen tatsächlich mal auflöst, stellt sich die Frage nach dem Warum.
Schauen wir uns zur Beantwortung dieser Frage zunächst einmal die Bestandteile des Sicherheitsschuhs (oder in diesem Fall der Sohle) genauer an. Bei vielen Sicherheits-, Wander- oder Freizeitschuhen bestehen Zwischen- und Laufsohle aus Polyurethan (PU) – einem geschäumten Material, das auf der Basis von Polyester aufgebaut ist. Das macht dieses Material zum einen sehr leicht und flexibel – zum anderen reagiert PU allerdings auch mit Wasser beziehungsweise Feuchtigkeit. Und damit sind wir bei unserem Kernthema, der Hydrolyse: Durch die Reaktion mit den Wasserstoffatomen setzt ein Zersetzungsprozess ein und das PU verliert zunächst einmal an Flexibilität. Nach langer Zeit und deutlichem Fortschreiten der Hydrolyse, kann es zum Sohlenbruch kommen oder aber auch zum Zerfall und damit zu Auflösungserscheinungen der Sohle.
Wieso wird PU als Sohlenmaterial verwendet?
Polyurethan ist ein sehr hochwertiger Kunststoff und bietet als Sohlenmaterial im Vergleich zu anderen Stoffen eine Vielzahl von Vorteilen. Die Sohle wird durch die Struktur des PU sehr leicht, flexibel und strapazierfähig wodurch sie in diversen Anwendungsbereichen, sowohl in- als auch outdoor, einsetzbar ist. Zudem wirken PU-Sohlen durch ihr sehr komfortables Dämpfungsverhalten besonders schonend auf Gelenke. Wie wichtig das ist, wird deutlich, wenn man sich vor Augen führt, dass ein Arbeitnehmer im Normalfall bis zu acht Stunden am Tag in seinen Sicherheitsschuhen verbringt.
Laufsohlen aus PU halten Temperaturen bis zu 130˚C stand, sind kälteflexibel bis zu –30˚C und sind ähnlich wie Gummisohlen beständig gegen Öl und Kraftstoff. Des Weiteren zeichnet sich PU durch rutschhemmende Eigenschaften, eine hohe Abriebfestigkeit und eine einfache Herstellung aus. In Summe seiner Beschaffenheit ist dieses Material damit sehr gut für Laufsohlen geeignet – trotz der Hydrolyse. Bei ELTEN sind einige der beliebtesten Modelle mit PU-Sohle ausgestattet. Darunter Modelle aus der ELTEN Ergo-Active Serie, wie beispielsweise der MATTHEW Pro GTX oder der WILLIAM red Low. Aber auch der LAKERS XXT aus der ELTEN WELLMAXX Serie läuft mit einer PU-Sohle.
UNSERE EMPFEHLUNGEN:
Wie kann man die Hydrolyse aufhalten?
Eine Verhinderung der Hydrolyse ist nur bedingt möglich. Der Zersetzungsprozess ist generell nicht zu verhindern – aber hinauszuzögern. Ein Kernpunkt dabei: die Lagerung und Pflege der Sicherheitsschuhe. Denn die Hydrolyse setzt schneller bei unsachgemäßen Lagerungsbedingungen ein. Räume mit hoher Luftfeuchtigkeit, wie Kellerräume, Garagen oder Gartenschuppen sind für die dauerhafte Lagerung von Sicherheitsschuhen mit einer PU-Lauf-, oder Zwischensohle nicht unbedingt geeignet.
Hinzu kommt: Bei feuchter Lagerung entstehen optimale Lebensbedingungen für Mikroorganismen, die das PU-Material zusätzlich angreifen können. Zudem sollten die Schuhe vor Wärme und Hitze geschützt werden. Das gilt nicht nur für Sicherheitsschuhe, sondern für alle Schuhe mit PU-Sohlenmaterial. Bei sachgemäßer Lagerung in trockener, klimatisierter Umgebung läuft dieser Alterungsprozess und damit das Auflösen der Sohle noch langsamer ab, als ohnehin schon.
Wie lange kann man Sicherheitsschuhe nutzen?
Die Frage nach einer allgemeinen Haltbarkeit von Sicherheitsschuhen lässt sich nicht genau beantworten. Die Haltbarkeit von Sicherheitsschuhen und damit verbunden auch die Lagerzeit ist im Allgemeinen begrenzt – wichtig ist, dass sich jeder Nutzer von Arbeitsschuhen dieser Tatsache bewusst ist. Daher empfehlen wir keine Lagerung von Sicherheitsschuhen über viele Jahre hinweg.
Hinzu kommt, dass jeder Träger seine Schuhe anders nutzt, behandelt und pflegt. Dabei gilt natürlich: Je besser der Schuh gepflegt wird, desto länger bleibt er erhalten. Wir empfehlen außerdem immer zwei Paare im täglichen Wechsel zu tragen. Der Sicherheitsschuh braucht seine Zeit um zu trocknen, eine Nacht reicht da oftmals nicht aus. Neben der richtigen Pflege verlängert der regelmäßige Schuhwechsel die Haltbarkeit von Arbeitsschuhen enorm.